Europäische Wildkatze – Tier des Jahres 2018
Verwechslungen mit Hauskatzen vermeiden
Hamburg, 31. Juli 2018 – Nachdem sie zwischenzeitlich beinahe vollständig aus unseren Wäldern verschwunden waren, leben heute wieder einige tausend europäische Wildkatzen in Deutschland. Häufig werden die scheuen Tiere mit Hauskatzen verwechselt und Jungtiere aus Unwissenheit in Tierheime oder Auffangstationen gebracht. „Ein fataler Fehler, der sich mit etwas Kenntnis vermeiden lässt“, sagt Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin in der VIER PFOTEN Großkatzenstation TIERART.
Darauf sollte man achten
Mit ihrer dunklen Streifenzeichnung erinnern die Jungtiere stark an Hauskatzen. Doch die europäische Wildkatze ist keinesfalls eine verwilderte Hauskatze, sondern eine eigenständige Art. Die typische Streifenzeichnung ist bei den jungen Wildkatzen ähnlich wie bei getigerten Hauskatzen, bei erwachsenen Tieren jedoch kaum noch als Streifen zu erkennen. Auch der buschige Schwanz mit stumpfem Ende unterscheidet die erwachsene Wildkatze deutlich von der Hauskatze mit ihrem eher schmalen und spitz endenden Schwanz. Während der Nasenspiegel bei jungen Hauskatzen häufig bräunlich oder grau bis schwarz ist, ist dieser bei Wildkatzen auffallend rosa ausgeprägt.
Wildkatzen sind streng geschützt
Erfahrungsgemäß ist es meist das Verhalten, das den Verdacht weckt, es könne sich bei den getigerten Findelkindern um Wildkatzen handeln. „Selbst sehr junge Kätzchen wehren sich in der Regel mit heftigem Knurren, Fauchen, Spucken und Beißen gegen ihre Helfer“, weiß Eva Lindenschmidt von VIER PFOTEN.
Durch die Wahl zum „Tier des Jahres“ soll die europäische Wildkatze und insbesondere ihr Schutzbedürfnis in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Denn, nach wie vor gelten die nachtaktiven Einzelgänger als „stark gefährdet“, in manchen Bundesländern sogar „vom Aussterben bedroht“.
Über TIERART, eine Tier- und Artenschutzstation von VIER PFOTEN
TIERART beherbergt und versorgt zurzeit vier Tiger und zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Hasen, Rehe, Waschbären, Siebenschläfer und Igel. Auf dem 14 Hektar großen ehemaligen US-Militärgelände in Maßweiler bietet die Station den von VIER PFOTEN geretteten Großkatzen aus vormals Zirkus- und Privathaltung ein dauerhaftes, naturnahes, vor allem aber ein artgemäßes Zuhause. Die meisten geretteten heimischen Wildtiere werden nach Möglichkeit wieder ausgewildert. VIER PFOTEN hat den Bau der Gehege finanziert und gewährleistet die Versorgung und Pflege der Tiere. Die TIERART gGmbH gehört zu 90 Prozent VIER PFOTEN, Tierart e.V. hält 10 Prozent der Anteile.
TIERART in Maßweiler kann nach Absprache gerne besichtigt werden.
Fotomaterial senden wir Ihnen gerne auf Anfrage zu.
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden gegründete Organisation hat das Ziel, Tieren in Not mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten zu helfen. Grundlagen dafür sind wissenschaftliche Expertise, fundierte Recherchen sowie intensives nationales und internationales Lobbying. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunden und -katzen, Nutz-, Heim- und Wildtieren wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sorgt VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. www.vier-pfoten.de