
Vom Käfig ins Glück: Mala, Skadi, Ronja und Tomek entkommen dem Pelzhandel
VIER PFOTEN fordert ein Ende der Pelztierzucht // EFSA bestätigt: Tierleid auf Pelzfarmen ist systembedingt
Hamburg, 01. September 2025 – Die Silberfüchsinnen Mala und Skadi, Polarfüchsin Ronja sowie Silberfuchs Tomek stammen aus polnischen Pelzfarmen, in denen sie unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten wurden. In winzigen Drahtkäfigen fristeten sie ein trostloses Dasein – wie Millionen andere Pelztiere weltweit. Ihr Schicksal schien besiegelt: getötet und zu Modeaccessoires verarbeitet. Doch alle vier hatten Glück: Sie wurden zwischen 2022 und 2024 gerettet und fanden ein artgemäßes Zuhause bei TIERART, einem Wildtier- und Artenschutzzentrum von VIER PFOTEN.
Die weiße Füchsin Mala und die schwarze Füchsin Skadi wurden im November 2022 gerettet. Seitdem lebten sie gemeinsam in einem großzügigen Freigehege. Im Frühjahr 2025 konnten sie in eine neu gestaltete, rund 1.000 m² große Anlage umziehen, die speziell auf die Bedürfnisse verschiedener, typischerweise in Pelzfarmen gehaltener Tierarten zugeschnitten wurde. Dort teilen sie sich ihr naturnah gestaltetes Zuhause mit drei Waschbären – inklusive Teich, Bachlauf sowie zahlreicher Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Besonders Skadi zeigt sich als geschickte Kletterin und inspiziert neugierig die erhöhten Schlafboxen ihrer Mitbewohner.
Polarfüchsin Ronja wurde im Januar 2024 aus einer Pelzfarm befreit – gerade noch rechtzeitig, bevor die sogenannte „Pelzernte“ begann. Sie litt unter einer schweren Augenentzündung und war in einem verdreckten Käfig untergebracht. Heute lebt sie bei TIERART mit Polarfuchsrüde Wukk, der aus illegaler Privathaltung stammt. Die beiden sind ein eingespieltes Team und verbringen viel Zeit mit ausgelassenem Herumtollen.
„Ronja und Wukk zeigen, wie wichtig soziale Kontakte für Füchse sind“, sagt Eva Lindenschmidt. „Durch die gemeinsamen Aktivitäten und die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, können sie endlich ein Leben führen, das ihren Bedürfnissen entspricht.“
Silberfuchs Tomek wurde im Januar 2024 ebenfalls aus einer polnischen Pelzfarm gerettet. Nach seiner Ankunft bei TIERART wurde er mit Silberfüchsin Mika vergesellschaftet – eine selbstbewusste Füchsin, die ihm schnell zeigte, wo es langgeht. Anfangs noch eingeschüchtert, entwickelte sich Tomek zu einem verspielten Gefährten. Heute sind die beiden unzertrennlich und jagen sich spielerisch durch ihr Gehege.
Pelz: Ein Relikt voller Tierleid
Pelzprodukte – ob Bommel, Kragen oder Besatz – stehen für massives Tierleid. Die Tiere werden in extremer Enge auf Gitterboden gehalten, ohne angemessene Rückzugsorte oder Beschäftigung. Sie leiden unter Dauerstress, viele Tiere zeigen schwere Verhaltensstörungen und verletzen sich oft selbst. Bei der sogenannten „Pelzernte“ werden Füchse und Marderhunde durch Stromschläge und Nerze durch Vergasung getötet und anschließend gehäutet.
„Die Haltung auf Pelzfarmen ist aus Tierschutzsicht absolut inakzeptabel“, sagt Thomas Pietsch, Pelzexperte bei VIER PFOTEN. „Die Tiere vegetieren hinter Gittern – einzig für das menschliche Modebedürfnis.“
VIER PFOTEN fordert:
- ein europaweites Verbot der Pelztierzucht
- ein EU-weites Import- und Handelsverbot für Pelzprodukte
- eine klare Kennzeichnung hinsichtlich Tierart, Herkunft und Produktionsmethode
- den Ausstieg noch verbleibender Modeketten aus dem Echtpelzverkauf
Wissenschaft bestätigt: Tierleid ist systembedingt
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat in einer aktuellen Stellungnahme im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative „Fur Free Europe“ bestätigt, dass Tierwohl in käfigbasierten Haltungssystemen nicht gewährleistet werden kann. Die gravierenden Leiden – von Verhaltensstörungen bis hin zu Selbstverstümmelung – sind systemimmanent. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse untermauern die Forderung von VIER PFOTEN nach einem umfassenden Verbot der Pelztierzucht und des Handels mit Pelzprodukten in der EU.
Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier.
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden gegründete Organisation hat das Ziel, Tieren in Not mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten zu helfen. Grundlagen dafür sind wissenschaftliche Expertise, fundierte Recherchen sowie intensives nationales und internationales Lobbying. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunden und -katzen, Nutz-, Heim- und Wildtieren wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sorgt VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. www.vier-pfoten.de