
Am Sonntag ist Zeitumstellung: Die Gefahr von Wildunfällen steigt
VIER PFOTEN gibt Tipps zur Sicherheit im Straßenverkehr für Mensch und Tier
Hamburg, 24. März 2025 – Achtung Wildwechsel! Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN warnt vor einem erhöhten Unfallrisiko durch die Zeitumstellung in der Nacht vom 30. auf den 31. März. Mit der Umstellung auf Sommerzeit fallen die morgendlichen Hauptverkehrszeiten wieder in die Dämmerungsphase – genau dann, wenn viele Wildtiere unterwegs sind. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin in der TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN, erklärt, worauf Verkehrsteilnehmer:innen in dieser Zeit besonders achten sollten, um sicher durch den Straßenverkehr zu kommen.
Achtung Wildwechsel!
Besondere Gefahrenzonen sind Wälder, Feldwege und abgelegene Landstraßen. Wer ein reflektierendes Augenpaar am Straßenrand sieht, sollte sofort bremsen, hupen und abblenden. „Ein Wildtier, das vom Scheinwerferlicht geblendet wird, erstarrt oft und bewegt sich nicht mehr“, sagt die Biologin Eva Lindenschmidt. „Rehe und Wildschweine sind selten allein unterwegs. Wenn ein Tier die Straße kreuzt, sollte man einen Moment warten, bevor man weiterfährt, denn meist folgen noch weitere Tiere.“
Risikofaktor Frühling
Unfälle lassen sich vermeiden.
Kommt es dennoch zu einem Unfall und ein Wildtier wird angefahren, sollte man Ruhe bewahren und die Unfallstätte sorgsam absichern. „Wildunfälle sollten in jedem Fall unverzüglich bei der Polizei gemeldet werden, die in der Regel auch die zuständige jagdberechtigte Person informiert. Zum einen besteht durch ein verletztes oder totes Tier auf der Fahrbahn die Gefahr weiterer Unfälle, zum anderen kann nur durch die Meldung sichergestellt werden, dass das verunfallte Tier schnellstmöglich adäquate Hilfe erhält. Schwerstverletzte Tiere müssen gegebenenfalls erlöst werden, bei leichter verletzten Tieren können unter Umständen örtliche Wildtierstationen helfen", rät die Wildtierexpertin. „Auch wenn ein Tier nach dem Unfall unverletzt scheint und flüchtet, sollte der Vorfall gemeldet werden. Innere Verletzungen, schwere Kopfverletzungen oder Knochenbrüche sind dennoch möglich und verursachen unnötiges Leid, wenn die Tiere nicht zeitnah gefunden werden."
TIERART Wildtierstation
Die TIERART Wildtierstation beherbergt und pflegt zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasen oder Igel. Manche Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden und wieder genesen sind, werden sie zurück in die Wildnis entlassen. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden hier ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.
Die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN gibt auch Großkatzen, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, eine neue, artgemäße Heimat. Seit 2017 betreibt die TIERART Wildtierstation in Zusammenarbeit mit dem EU-LIFE-LUCHS-Projekt eine Auffangstation für Luchse. 2021 eröffnete auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen. Hier werden verletzte oder verwaiste Luchse aus dem Wiederansiedlungsprogramm aufgenommen, gepflegt und anschließend in Maßweiler (Rheinland-Pfalz) ausgewildert.
Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier.
Eva Lindenschmidt steht für Interviews zur Verfügung.
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden gegründete Organisation hat das Ziel, Tieren in Not mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten zu helfen. Grundlagen dafür sind wissenschaftliche Expertise, fundierte Recherchen sowie intensives nationales und internationales Lobbying. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunden und -katzen, Nutz-, Heim- und Wildtieren wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sorgt VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. www.vier-pfoten.de