Neues Puma-Gehege: Mehr Platz für Tikam
In der TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN hat der Puma ein großzügiges neues Zuhause bezogen
Hamburg/Maßweiler, 26.April 2022 – Puma-Männchen Tikam ist umgezogen. In der TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN hat der mittlerweile ausgewachsene Berglöwe ein neues Gehege bezogen. Tikam kam 2019 als Jungtier in die Wildtierstation nach Maßweiler, ab heute lebt er in einem richtigen Pumagehege mit vielen Versteck- und Klettermöglichkeiten.
Der Umzug ging ohne Komplikationen über die Bühne. Der Berglöwe wurde in einer extra angefertigten, stabilen Transportkiste mit dem Auto zu seinem neuen Gehege gebracht und dort ins Außengehege entlassen. „Es hat einfach alles super geklappt. Tikam war sehr neugierig und hat gleich alles vorsichtig erkundet. Schon nach einer halben Stunde hat er sich so wohl gefühlt, dass er mit seinem Fußball gespielt hat“, freut sich Wildtierexpertin Lindenschmidt.
Aus der Privathaltung in die Wildtierstation
Das Puma-Männchen Tikam stammt aus einer Privathaltung. Mehrfach wurde der Besitzer aus Baden-Württemberg dabei gesichtet, wie er mit dem wenige Monate alten Puma-Baby an einer Leine durch den Stadtpark spazierte. In Baden-Württemberg ist bis heute die Haltung von Exoten, wie Pumas oder Löwen, unter Auflagen legal. Trotzdem wurde das Veterinäramt auf den Besitzer aufmerksam und überprüfte die Haltungsbedingungen der wilden Kleinkatze. Da der Halter Tikam kein vorschriftsmäßiges Gehege bieten konnte, gab dieser das Puma-Junge in die Obhut der TIERART Wildtierstation.
„Die Geschichte von Tikam ist ein trauriges Beispiel für die unzureichende Gesetzgebung hinsichtlich der Haltung exotischer Wildtiere in Deutschland. Wildtiere lassen sich in privater Hand niemals artgemäß halten. Dazu stellen bestimmte Tiere wie etwa Pumas, Löwen oder andere Großkatzen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Öffentlichkeit und den Halter dar, wenn sie erst einmal ausgewachsen sind. Viele vergessen leider, dass die niedlichen Tierbabys irgendwann erwachsen werden und sind dann komplett überfordert. Leider geht das immer zulasten des Tieres“, so Lindenschmidt.
In seinem neuen Gehege kann Tikam auf 840 Quadratmetern springen, klettern und herumtollen so viel er möchte. Sein neues Zuhause ist mit natürlicher Vegetation, hohen Bäumen, Büschen und Kletterstämmen, einem Wasserbecken und großen Sandsteinformationen ausgestattet. Es gibt viele Möglichkeiten für den Puma, sich zu verstecken und zurückzuziehen. Das Ganze ist von einer sieben Meter hohen, geschlossenen Gitterkonstruktion umgeben. Zusätzlich kann Tikam sich in ein beheizbares Innengehege zurückziehen. „Tikam soll sich wohlfühlen, denn er wird bis an sein Lebensende bei uns bleiben. Eine Auswilderung ist ausgeschlossen, da er von Hand aufgezogen wurde und keinerlei Scheu vor Menschen hat“, sagt Eva Lindenschmidt.
Über TIERART Wildtierstation
Die TIERART Wildtierstation beherbergt und pflegt zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Rehe, Waschbären, Hasen oder Igel. Manche Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste und werden wieder in die Wildnis entlassen, nachdem sie medizinisch versorgt wurden und genesen sind. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden bei TIERART ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.
Auch Großkatzen wie Tiger, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, erhalten in der Wildtierstation eine neue, artgemäße Heimat. Seit 2017 betreibt TIERART in Zusammenarbeit mit dem EU-LIFE-LUCHS-Projekt eine Auffangstation für Luchse. 2021 eröffnete auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen. Hier können verletzte oder verwaiste Luchse aus dem Wiederansiedlungsprogramm aufgenommen, gepflegt und anschließend wieder ausgewildert werden.
Weitere Informationen über die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN finden Sie hier.
Eva Lindenschmidt steht für Interviews zur Verfügung.
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden gegründete Organisation hat das Ziel, Tieren in Not mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten zu helfen. Grundlagen dafür sind wissenschaftliche Expertise, fundierte Recherchen sowie intensives nationales und internationales Lobbying. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunden und -katzen, Nutz-, Heim- und Wildtieren wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sorgt VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. www.vier-pfoten.de