Beginn der Brutsaison: Garten und Balkon vogelfreundlich vorbereiten
Jetzt Nistkästen reinigen, bauen und richtig platzieren – und so einen Beitrag zum Artenschutz leisten
Hamburg, 07. März 2024 – Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft und die ersten Vögel halten bereits Ausschau nach geeigneten Nistplätzen. Doch die zunehmende Urbanisierung und Abholzung von Knicks machen es für Vögel immer schwieriger, geeignete Brutplätze zu finden. Mit Nistkästen kann man Meisen, Zaunkönigen und Rotkehlchen eine Kinderstube für den Nachwuchs bieten und die Natur unterstützen – auch für Kinder eine tolle Gelegenheit, etwas über die heimische Vogelwelt zu lernen. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN erklärt, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Nistkästen aufzuhängen und wie man alte Kästen reinigen sollte.
Zu den größten Risiken für neugeborene Lämmer gehören Geburtskomplikationen, schlechte Haltungsbedingungen oder fehlender Wetterschutz sowie falsche Züchtungen. In einem aktuellen Briefing-Papier für Unternehmen und Marken fordert die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN dringende Maßnahmen zum Schutz dieser Tiere. Um grausame Praktiken wie das Mulesing zu bekämpfen, empfiehlt VIER PFOTEN die Zucht von Schafen mit weniger Hautfalten, die so weniger anfällig für Fliegenbefall sind und das Mulesing überflüssig machen.
Allerdings drängt die Zeit: Nistkästen sollten spätestens bis Mitte März oder Anfang April aufgehängt sein. Danach sinkt die Chance, dass die Behausungen angenommen werden.
Frühjahrsputz im Vogelhaus
Wer bereits Nistkästen hängen hat, sollte diese jetzt reinigen, bevor sich die Vögel dort niederlassen. Die ersten Meisen, Sperlinge und Kleiber sind bereits auf der Suche. Haben die Tiere mit dem Nestbau begonnen, sollte man sie auf keinen Fall stören. Für noch unbewohnte Nistkästen ist jetzt der ideale Zeitpunkt für einen Frühjahrsputz. „Man muss einen Nistkasten nicht permanent säubern. Einmal im Jahr, nach oder vor der Nistzeit, kurz reinemachen ist aber durchaus sinnvoll. In den Kästen sammeln sich während einer Brutsaison Kot, Schmutz und Parasiten. Für die kleinen Jungvögel ist es besser, in einer möglichst parasitenfreien Umgebung zu schlüpfen. Zur Reinigung ist es ausreichend, die Kästen einmal gründlich auszuklopfen und auszufegen. Bitte die Brutplätze nicht mit chemischen Putzmitteln bearbeiten“, so die VIER PFOTEN-Biologin.
Nistkästen richtig aufhängen
Für einen Nistkasten findet sich selbst auf dem kleinsten Balkon Platz. „Die Kästen sollten möglichst an einer windgeschützten Stelle hängen. Das Einflugloch sollte im Idealfall nicht zur Wetterseite im Westen oder in die pralle Sonne zeigen. Eine Ostausrichtung eignet sich am besten“, so die Wildtierexpertin. Die Kästen dürfen nicht zu niedrig hängen, sondern über Kopfhöhe, mindestens in zwei Meter Höhe. „Man sollte auch aufpassen, dass man die Nistkästen nicht unbedingt neben der Terrasse oder über der Lieblingsbank aufhängt. Die permanente Anwesenheit von Menschen ist für die Vögel störend“, sagt VIER PFOTEN-Expertin Lindenschmidt.
VIER PFOTEN Tipp: Mit ein paar Brettern und etwas handwerklichem Geschick ist ein Nistkasten schnell selbst gebaut. Im Internet gibt es zahlreiche kostenlose Bauanleitungen für diverse Vogel-Behausungen, denn verschiedene Vogelarten haben unterschiedliche Bedürfnisse. „Beim Bau sollte man vor allem auch auf die Größe des Einflugloches achten. Stare brauchen beispielsweise größere Nistkästen und auch Einfluglöcher als etwa Meisen. Am besten beobachtet man aufmerksam ein paar Tage, welche Vögel sich im Garten oder vor dem Balkon aufhalten“, so Diplom-Biologin Lindenschmidt. In Baumärkten findet man ansonsten zahlreiche Schnellbau-Sets. Die DIY-Sets sind meistens aus unbehandeltem Holz, welches man dann nach eigenem Geschmack dekorieren und anmalen kann – für Kinder ein Riesenspaß.
TIERART Wildtierstation
Die TIERART Wildtierstation beherbergt und pflegt zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasen oder Igel. Manche Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden und wieder genesen sind, werden sie wieder in die Wildnis entlassen. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden hier ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.
Die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN gibt auch Großkatzen, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, eine neue, artgemäße Heimat. Seit 2017 betreibt die TIERART Wildtierstation in Zusammenarbeit mit dem EU-LIFE-LUCHS-Projekt eine Auffangstation für Luchse. 2021 eröffnete auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen. Hier werden verletzte oder verwaiste Luchse aus dem Wiederansiedlungsprogramm aufgenommen, gepflegt und anschließend in Maßweiler/Rheinland-Pfalz ausgewildert.
Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier.
Eva Lindenschmidt steht für Interviews zur Verfügung.
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden gegründete Organisation hat das Ziel, Tieren in Not mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten zu helfen. Grundlagen dafür sind wissenschaftliche Expertise, fundierte Recherchen sowie intensives nationales und internationales Lobbying. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunden und -katzen, Nutz-, Heim- und Wildtieren wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sorgt VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. www.vier-pfoten.de